Der Mönch und der Schweinehirt sind zwei Clowns, die die einfache Bevölkerung repräsentieren und die Handlung etwas auflockern sollen. Der Mönch bewundert König Artus und die Ritter der Tafelrunde, der Schweinehirt hat dafür jedoch überhaupt keinen Sinn. Sie streiten sich über den Sinn oder Unsinn des Rittertums (bzw. von ritterlichen Idealen). Die beiden Figuren tauchen am Anfang der Geschichte auf, führen in die Handlung ein und haben später noch ein paar Kurzauftritte.
Artus und Guinevere sind der König und die Königin von England und die Herren von Camelot. Artus sitzt den Rittern der Tafelrunde vor und empfängt den Grünen Ritter zu Beginn der Geschichte in seinem Thronsaal. Artus und Guinevere haben viel Verständnis für Gawains Situation, für seinen Wunsch, sich beweisen zu wollen und ein anerkannter Ritter zu werden. Sie benehmen sich wie liebevolle Eltern und sprechen Gawain Mut zu. Es wird angedeutet, dass sie mit Sir Bersilak und dem Grünen Ritter vertraut sind.
Lady Bersilak ist eine ausgesprochene Schönheit. Man weiß nicht genau, ob sie ein Mensch oder ein Fabelwesen ist. Sie leistet Gawain während seines Aufenthalts auf der Burg ihres Mannes Gesellschaft, flirtet und will mit ihm schlafen.
Der junge Ritter ist von der leidenschaftlichen und stürmischen Frau irritiert und versucht ihr auszuweichen, ohne sie zu kränken. Das Motiv der ritterlichen Minne wird hier umgekehrt bzw. verzerrt und veralbert.
Insgesamt besucht Lady Bersilak Gawain drei Mal in seinem Schlafgemach. Als sie zum dritten Mal abgewiesen wird, schenkt sie Gawain einen grünen Gürtel, einen magischen Liebespfand, der ihn vor jeder Verletzung schützen wird. Unglücklich blickt sie dem jungen Ritter nach, als er die Burg wieder verlässt.
Unsere nächste Gastillustration stammt von Rudolf Eizenhöfer und zeigt ein herrlich mystisch aufgeladenes Aufeinandertreffen der beiden titelgebenden Kontrahenten. Seht Euch dieses Leuchten an!
Rudy arbeitet als Comiczeichner, Illustrator und Concept Artist in Frankfurt. Wer sich mehr von seinen Arbeiten angucken will, wird an dieser Stelle fündig. Rudy und ich haben übrigens zusammen eine Geschichte für Zwerchfells Serie „Die Toten“ gemacht, die bald erscheinen soll.
Auf seiner Reise zur Grünen Kapelle kehrt Sir Gawain auf der Burg von Sir Bersilak ein. Der asketische Ritter gewährt ihm Gastfreundschaft und lädt ihn ein, einige Tage zu verweilen. Es ist kurz vor dem Jahreswechsel und Sir Bersilak langweilt sich ein bisschen.
Der erfahrene Ritter ist ein scharfzüngiger Kerl, der weit entfernt von der Zivilisation lebt und über die Jahre offensichtlich ein wenig wunderlich geworden ist. Seine liebste Beschäftigung ist die Jagd in den Wäldern.
Er ist verheiratet mit Lady Bersilak, einer wunderschönen, jungen Frau, die Gawain sehr anziehend findet und ihm schöne Augen macht. Sir Bersilak scheint nichts davon zu bemerken, dass seine Frau drauf und dran ist, ihm Hörner aufzusetzen.
Der Grüne Ritter ist der Herausforderer von Sir Gawain. Er ist ein großer, lauter, lebenslustiger Kerl mit einem derben Humor. Er macht keinen Hehl daraus, dass er von Camelot und seinen Rittern nicht viel hält.
Die Pläne des Grünen Ritters sind von Anfang an undurchsichtig, aber man hat nicht das Gefühl, dass er ein Bösewicht ist, der den Menschen Übles will. Es ist unklar, ob er ein Mensch oder ein magisches Wesen ist. Auf jeden Fall ist er mit übernatürlichen Kräften im Bunde, die ihn beschützen.
Denn als ihm Gawain in Camelot den Kopf abschlägt, setzt er ihn sich lachend wieder auf den Hals, als wäre nichts passiert. Den Grünen Ritter scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Er lebt in der Grünen Kapelle in einem Wald am Rande der bekannten Welt.
Sir Gawain ist der Held unserer Geschichte. Er ist ein junger, unerfahrener Ritter, der am königlichen Hof von Camelot noch kein besonders großes Ansehen genießt. Hinter vorgehaltener Hand lästert man über ihn, nennt ihn einen Feigling und Bücherwurm.
Die Liebe ist für ihn noch Terra Incognita, und mit den Annäherungen von Frauen weiß er nichts anzufangen. Stattdessen ist er von tiefem Pflichtbewusstsein erfüllt. Dabei ist Gawain recht blauäugig und hält die Ordnung von Camelot für das Größte und Schönste unter dem Himmel.
Er möchte sich unbedingt beweisen, indem er in der Neujahrsnacht dem Grünen Ritter entgegentritt. Leider beschert ihm diese Tat eine Queste, die mit seinem sicheren Tod enden wird. Er muss bis zum Jahresende die Grüne Kapelle finden und dort von dem Grünen Ritter einen Schlag einstecken.
Ablehnen kann Gawain diese Queste nicht, denn das würde seinen ehrenwerten Ruf und den Camelots zerstören. Also reitet er tapfer seinem Schicksal entgegen, ist jedoch oft verzweifelt und schimpft über seine eigene Torheit. Er sucht nach einem Ausweg, ohne dabei jedoch seine ritterlichen Ideale verraten zu müssen.